2024 Schützenfest - zum Geleit
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Schützenbruderschaft
St. Johann-Baptist 1992 e.V. Köln-Roggendorf/Thenhoven, 
Liebe Mitglieder und Freunde der Schützenbruderschaft,
„Im Gleichschritt – Marsch!“ Diese Aufforderung braucht es oft gar nicht, wenn unsere Bruderschaft durch die Straßen zieht. Automatisch setzt ein bestimmter Rhythmus des Gehens ein, unterstützt von den Märschen der Tambourcorps und Spielmannszüge.
Manch kritischer Beobachter mag sich denken: Angesichts von Bildern großer Aufmärsche vor allem in diktatorisch geprägten Ländern: Ist das alles noch zeitgemäß? Gerade auch in einer zunehmend unfriedlichen Welt?
Es kommt auf die Haltung an. Wenn es negativ gesehen um ein Gleichsein ginge, in dem die Person gleich-gültig ist, dann wird man zum Teil einer großen Verfügungsmasse, im schlimmsten Fall der Manipulation durch einzelne Führungsgestalten ausgeliefert – ein hochaktuelles Thema.
Geht es aber, positiv gesprochen, um ein Gleichsein im Sinne der Gleich-Wertigkeit, dann hat jede und jeder einen unverwechselbaren Platz; auch in einer Vereinigung, die sich durch gemeinsames Marschieren nach außen als Gemeinschaft darstellt. Hier sehe ich auch das Schützenwesen insgesamt verortet.
Was ich dabei sympathisch finde: Mit dem Befehl „Rührt Euch!“ oder „Weggetreten!“ wird der Gleichschritt wieder aufgehoben, frei nach dem biblischen Motto: „Alles hat seine Zeit“ (Kohelet 1)
Meiner Meinung nach kann unser Schützenfest das Bewusstsein stärken: Wir sind als Gemeinschaft unterwegs, in der jede Person von gleicher Würde und damit einmalig ist. Damit wird das christliche Selbstverständnis erlebbar, das wir gerade in der Unterschiedlichkeit eine Gemeinschaft bilden können.
Und dann soll ganz selbstverständlich zu jedem Umzug der ausgesprochene (oder unausgesprochene) Befehl dazugehören: „Im Gleichschritt: Marsch!“
In diesem Sinne wünsche ich unserer Schützenbruderschaft ein schönes Schützenfest!
Ihr
Pastor Thomas Wolff
Ltd. Pfarrer der Pastoralen Einheit im Kölner Norden.
